In der analyse dieses traums fällt mir ganz unerwartet der erste roman ein, den ich, vielleicht dreizehnjährig, gelesen, d. h. mit dem ende des ersten bandes begonnen habe. den namen des romans und seines autors habe ich nie gewußt, aber der schluß ist mir nun in lebhafter erinnerung. der held verfällt in wahnsinn und ruft beständig die drei frauennamen, die ihm im leben das größte glück und das unheil bedeutet haben. pelagie ist einer dieser namen. noch weiß ich nicht, was ich mit diesem einfall in der analyse beginnen werde. da tauchen zu den drei frauen die drei parzen auf, die das geschick des menschen spinnen, und ich weiß, daß eine der drei frauen, die wirtin im traum, die mutter ist, die das leben gibt, mitunter auch, wie bei mir, dem lebenden die erste nahrung. an der frauenbrust treffen sich liebe und hunger. ein junger mann, erzählt die anekdote, der ein großer verehrer der frauenschönheit wurde, äußerte einmal, als die rede auf die schöne amme kam, die ihn als säugling genährt: es tue ihm leid, die gute gelegenheit damals nicht besser ausgenützt zu haben. ich pflege mich der anekdote zur erläuterung für das moment der nachträglichkeit in dem mechanismus der psychoneurosen zu bedienen. die eine der parzen also reibt die handflächen aneinander, als ob sie knödel machen würde. eine sonderbare beschäftigung für eine parze, welche dringend der aufklärung bedarf! diese kommt nun aus einer anderen und früheren kindererinnerung. als ich sechs jahre alt war und den ersten unterricht bei meiner mutter genoß, sollte ich glauben, daß wir aus erde gemacht sind und darum zur erde zurückkehren müssen. es behagte mir aber nicht, und ich zweifelte die lehre an. da rieb die mutter die handflächen aneinander ganz ähnlich wie beim knödelmachen, nur daß sich kein teig zwischen ihnen befindet und zeigte mir die schwärzlichen epidermisschuppen, die sich dabei abreiben, als eine probe der erde, aus der wir gemacht sind, vor. mein erstaunen über diese demonstration ad oculos war grenzenlos, und ich ergab mich in das, was ich später in den worten ausgedrückt hören sollte: »du bist der natur einen tod schuldig.« so sind es also wirklich parzen, zu denen ich in die küche gehe, wie so oft in den kinderjahren, wenn ich hungrig war und die mutter beim herd mich mahnte zu warten, bis das mittagessen fertig sei. und nun die knödel! wenigstens einer meiner universitätslehrer, aber gerade der, dem ich meine histologischen kenntnisse verdanke, wird sich bei dem namen knödl an eine person erinnern, die er belangen mußte, weil sie ein plagiat an seinen schriften begangen hatte. ein plagiat begehen, sich aneignen, was man bekommen kann, auch wenn es einem andern gehört, leitet offenbar zum zweiten teil des traumes, in dem ich wie der überrockdieb behandelt werde, der eine zeitlang in den hörsälen sein wesen trieb. ich habe den ausdruck plagiat niedergeschrieben, absichtslos, weil er sich mir darbot, und nun merke ich, daß er als brücke zwischen verschiedenen stücken des manifesten trauminhalts dienen kann. die assoziationskette pelagie plagiat plagiostomen fischblase verbindet den alten roman mit der affäre knödl und mit den überziehern, die offenbar ein gerät der sexuellen technik bedeuten. (vgl. maurys traum von kilo lotto, s. 82.) eine höchst gezwungene und unsinnige verbindung zwar, aber doch keine, die ich im wachen herstellen könnte, wenn sie nicht schon durch die traumarbeit hergestellt wäre. als ob dem drang, verbindungen zu erzwingen, gar nichts heilig wäre, dient nun der teure name brücke (wortbrücke siehe oben) dazu, mich an dasselbe institut zu erinnern, in dem ich meine glücklichsten stunden als schüler verbracht, sonst ganz bedürfnislos